BUNDjugend  

Konsum und Postwachstum

Neben Klima, Energie und Landwirtschaft ist Degrowth (zunächst unter dem Stichwort Postwachstum) in den letzten zehn Jahren zu einem gesetzten Querschnittsthema für die Jugendumweltbewegung geworden. Die Tatsache, dass unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten nicht möglich ist, ist zu einer Binsenweisheit geworden. Folgerichtig wurden Zusammenhänge zwischen ökologischen Zerstörungen und dem bestehenden Wirtschaftssystems geknüpft, welches auf die unbegrenzte Ausbeutung natürlicher und humaner Ressourcen angewiesen ist und finanzielle Profite über das Gemeinwohl stellt. Die umweltbewegten jungen Menschen interessieren sich für systemische Fragen und kritisieren ein Wachstums- und Wettbewerbssystem, das auf Kosten von Umwelt und Menschen geht. Obwohl die Aktiven in erster Linie ökologisch motiviert sind, werden Kritik und Aktionsformen immer stärker auch darauf ausgerichtet, die dahinterstehenden Ursachen anzugreifen. Damit teilt die BUNDjugend wie auch andere Jugendumweltverbände die Werte vieler zivilgesellschaftlicher Organisationen, die für einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel streiten. Es ist folglich kein Zufall, dass die BUNDjugend das globalisierungskritische Netzwerk Attac mitgegründet hat. Heute werden unter dem Begriff Postwachstum und Degrowth viele Workshops, Aktionen und Projekte organisiert, die sich um eine sozial-ökologische Transformationen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft drehen. (Quelle: http://blog.bundjugend.de/kategorie/aktuelles/veganblog/, von: Katharina Ebinger)

Wir sind der Überzeugung, dass wirtschaftliche Tätigkeiten darauf ausgerichtet sein sollten, ein gutes und gleichberechtigtes Leben für alle zu ermöglichen und dabei die ökologischen Grenzen des Planeten zu respektieren. Die derzeitige Art zu Wirtschaften verfehlt diese Ziele weit. Sie erzeugt Reichtum für Wenige, aber Ausbeutung, Ausgrenzung und Armut für Viele. Durch den voranschreitenden Klimawandel und die weitreichende Umweltzerstörung werden diese Ungerechtigkeiten noch weiter verschärft. Besonders betroffen von den negativen Auswirkungen dieser Wirtschaftsweise sind jene Menschen des globalen Südens, deren grundlegende Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Diese Missverhältnisse treten immer stärker hervor und das herrschende System ist von Krisen gezeichnet. Doch bislang bleibt das wachstumsorientierte wirtschaftspolitische Leitbild, das von Konkurrenz statt Kooperation geprägt ist, erhalten. Dies liegt vor allem am unterschiedlichen Zugang zu Ressourcen und Macht, was zu ungleichen Einfluss-, Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten führt. So können diejenigen, die von diesem Wirtschaftssystem maßgeblich profitieren, ihre Interessen gegen die Bedürfnisse der Mehrheit durchsetzen.

Um diesen Ungerechtigkeiten zu begegnen, ist eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft dringend notwendig. Wir wollen weg von einer Ausrichtung am Profit- und Wachstumsprinzip, hin zu einer Wirtschaftsweise und Gesellschaftsform, welche das Wohlergehen aller zum Ziel hat, einen respektvollen Umgang im Verhältnis mit der Natur pflegt und folglich auch die natürlichen Grenzen der Ökosysteme wahrt. Hierfür gibt es keinen Masterplan: Wir verstehen uns daher als Teil einer Bewegung, welche nicht einen Weg sondern viele Wege sucht und zusammenführt. Denn die angestrebten Transformationen sind vielschichtig und bedeuten eine weitgreifende Umstellung unserer Lebenswelt.

Kampagnen zum Projekt Konsum und Postwachstum